Der Druck der Tapete hat gleichfalls eine lange Geschichte. Im Elsass wurden Kupferwalzen genutzt, die über mehrere Lagen Papier gezogen wurden. Bei diesen Prozessen war ein gleichmäßiger Druck noch nicht möglich, da Papier im Gegensatz zu Stoff nicht auf langen Bahnen vorhanden war, sondern zusammengeklebt wurde und dann Falten schlug. So probierte man verschiedene Techniken und bedruckte das Papier mit Holzmodeln, dass ein Rapportmuster entstand, was wiederum eine fortlaufende Gestaltung der Flächen erlaubte.
In England wurden im 17. Jahrhundert Tapeten hergestellt, die hohe Flächen und Räume ausfüllen mussten und aus handgeschöpften und geleimten Papierbahnen bestanden. Hierbei wurden Schablonen benutzt, die vielfältige und wunderschöne Dekorationen aufwiesen. Noch heute geschätzt sind die Panoramatapeten dieser Zeit, hergestellt von „Zuber et Cie“, die wie Kunstwerke versteigert und gehandelt werden, so gibt es von diesem Tapetendruck schwer erhältliche, antike Exemplare, die z. B. im Weißen Haus dank Jackie Kennedy zu bewundern sind und auch ansonsten als Exemplare auf Auktionen sehr hohe Preise erzielten. Auf diesen Tapeten sind aufwendig gemalte Landschaften, Kriegsgeschehen und Stadtansichten zu bewundern.
Im 19. Jahrhundert wurde das Rundschöpfsieb erfunden und ermöglichte eine Herstellung von langen Tapetenrollen, mit denen fast alle Haushalte bekleidet werden konnten. Massenfertigung und industrielle Tapetenherstellung ersetzten die aufwendige und extravagante Wandbekleidung auf Auftrag, die auch Künstler wie Raoul Dufy oder Georges Rouault hervorbrachten, deren Ruf in diesem Metier unübertroffen blieb. Die Maschinen für die Massenherstellung wurden damals noch mit Dampf betrieben und durch Rotationsdruck ließ sich die Produktion bald noch steigern, während der Kauf von Tapeten immer günstiger wurde. Die Herstellung der Tapeten wurde Teil der Buntpapierindustrie. Effizient wurde die Tapetenproduktion dann durch den Nacheinander-Druck von einzelnen Farben.